Kunst & Kultur

„Nicht ankern“ im KUBUS

Ein Schwerpunkt der Ausstellung "Nicht ankern" vom 4. September bis zum 3. Oktober in der Städtischen Galerie Kubus ist eine Gemeinschaftsarbeit von Stephanie Link und Kai Wetzel, eine Rauminstallation, die aus sieben facettierten großen Hohlkörpern besteht. Deren Standflächen sind schräg angeschnitten, und ihre Ausrichtung erzeugt den Eindruck einer Strömung, zum Beispiel im Wasser treibender Bojen oder versinkender kristalliner Formen oder Gefäße. Das Material dieser Figuren, gewöhnliche graue Pappe, lässt die Arbeit vorläufig und modellhaft erscheinen; darin  vereinigt sie verschiedene Arbeitsansätze der beiden Künstler.Der Titel "Nicht ankern" sowohl der Installation als auch der ganzen Ausstellung kann als Aufforderung gelesen werden, sich der Strömung zu überlassen, oder aber den eigenen Weg zu verfolgen, aktiv, frei und dynamisch, nur der eigenen Ortung vertrauend.

Neben dieser Raumbestimmenden Anordnung gibt es weitere Arbeiten der beiden Künstler zu sehen: Die Skulpturen und Plastiken von Stephanie Link poetisieren die Formensprache des Alltags, und große blasenartige Wölbkörper entfalten sich zwischen Künstlichkeit und Organik. Kai Wetzels konstruktive Objekte siedeln im Grenzgebiet zwischen Bild, Modell und Gerät – erzählerisch, phantastisch, entrückt, wie seine Landschaftsfotografien, die mit den Mitteln der fotografischen Abbildung unsere wie gewöhnlich halbgestaltete  Umgebung eigentümlich zum Sprechen bringen.

Stephanie Link studierte Produktdesign an der FH Hildesheim und Freie Kunst an der HBK Braunschweig bei Karl Möllers und Emil Cimiotti.

Kai Wetzel studierte Physik an der Universität Hannover und  Freie Kunst an der FH Hannover bei Peter Tuma, Rolf Bier, Ralph Kull und Heinrich Riebesehl, Meisterschüler bei Ulrich Baehr. Seit 2003 leben und arbeiten sie im gemeinsamen Atelier in Coppengrave.