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Statisten für den Film „23“ werden gesucht

Für Dreharbeiten am 05. August 1997 sucht Hans-Christian Schmid Statisten für seinen Film mit dem schlichten Titel „23“. Am Orginalschauplatz wird die Geschichte vom Hackerstammtisch des „Chaos-Computer-Clubs, Leitstelle 511“ in der Lister Meile gedreht.

23 – Nichts ist so wie es scheint

In der Bundesrepublik der 1980er Jahre – zur Zeit der Friedensbewegung, der Anti-Atomkraft-Demonstrationen (unter anderem vor dem Kernkraftwerk Brokdorf) und der Endphase des Kalten Krieges – empfindet der 19-jährige Karl Koch die Welt um sich herum als falsch und bedrohlich. Inspiriert von der Romanfigur Hagbard Celine aus Robert Sheas und Robert Anton Wilsons Illuminatus!-Trilogie, macht er sich von Hannover aus auf die Suche nach den Hintergründen politischer und wirtschaftlicher Macht und entdeckt Zeichen (wie die Zahl 23), die ihn an eine weltweite Verschwörung glauben lassen. Karls Vater, ein konservativer hannoverscher Zeitungsredakteur, stirbt an einem Gehirntumor. Von den geerbten 50.000 Mark mietet Karl eine Wohnung und lädt seine Bekannten zu Partys ein.

23 - Nichts ist so, wie es scheint (1998) Trailer, deutsch

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Bei einer Tagung des Chaos Computer Clubs lernt Karl den Schüler David kennen. Robert Anton Wilson, der Autor von Illuminatus!, hält auf dieser Tagung einen Vortrag. David und Karl gelingt es, das damals erst entstehende globale Datennetz (hier Datex-P) mit einem Commodore-PC und einem Akustikkoppler auszutricksen. Aus Geldnot und Idealismus heraus werden sie zu Spionen für den KGB. Der zunehmende Druck, gute Hacks in fremde Systeme zu leisten, treibt Karl immer weiter in die Kokainabhängigkeit und entfremdet ihn zunehmend von David. Karl, der oft tagelang ohne Schlaf und im Kokainrausch vor dem Rechner sitzt, leidet unter immer stärkeren Wahnvorstellungen; die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen. Als das Vertrauen zu David zerbricht, ist Karl auf sich allein gestellt.

Der NDR-Journalist Jochen Maiwald möchte eine Story über Hacker schreiben und überredet Karl und David dazu, vor laufender Kamera einen Hack ins deutsche Kernkraftwerk Jülich zu machen. Das BKA wird jedoch durch diese Aktion auf den Sender und Karl aufmerksam. Schon bald folgt der Zusammenbruch, nach der Katastrophe von Tschernobyl wird Karl in ein Krankenhaus eingeliefert und nach dem Entzug in einem Heim untergebracht, wo er von den KGB-Kontaktmännern Pepe und Lupo bedroht wird.

Nachdem eine Hausdurchsuchung im Funkhaus Hamburg stattgefunden hat, sagt Karl beim Verfassungsschutz über seine und Davids Aktivitäten aus und wird in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen, später arbeitet er unter neuem Namen als Fahrer. Pepe und Lupo werden verhaftet.

Schrifttafeln schließen den Film mit kurzen Informationen über den weiteren Weg der Hauptfiguren ab: Koch kommt 1989 unter ungeklärten Umständen zu Tode. Lupo und Pepe erhalten Bewährungsstrafen. David bleibt straffrei und verkauft seine Geschichte an den „Stern“.

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de