In Linden finden von Teilen der SPD und der Gewerkschaften unterstützt vom 29. – 31.07.1914 Antikriegskundgebungen statt. Der Belagerungszustand wird verhängt.
Mit dem Begriff Augusterlebnis oder auch Geist von 1914 genannt wird die begeisterte und euphorische Stimmung bezeichnet, die weite Kreise der Bevölkerung des Deutschen Reiches im August 1914 zum dem Beginn des Ersten Weltkriegs erfasst hatte. Weniger bekannt ist das es auch erhebliche Proteste gab. Schon am 28. Juli 1914 und in den Folgetagen kam es in allen größeren Städten des Reichs zu Massenprotesten gegen den Krieg. Dabei folgten Tausende dem Aufruf des Parteivorstands und der sozialdemokratischen Presse.
Zntrum der Proteste war natürlich Berlin. Nach zeitgenössischen Berichten sammelten sich die Arbeitermassen “Unter den Linden” und treffen dort auf Gegendemonstranten. Während die einen „Hoch lebe die Sozialdemokratie“ und „Nieder mit dem Krieg“ rufen, stimmen die anderen die „Wacht am Rhein“ und „Heil dir im Siegerkranz“ an. Bei diesem “Sängerkrieg” sind die Arbeiter in der Überzahl aber sie haben die Polizei genau wie in Linden gegen sich.
Am 29. Juli 1914 kommt das Exekutivkomitee der Sozialistischen Internationale in Brüssel zu einer Sondersitzung zusammen. Prominent besetzte Delegationen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Russland und weiteren Ländern waren angereist. Die „Delegierten aller vom Weltkrieg bedrohten Nationen“ verabschieden dort einstimmig eine Resolution, in der sie die „Proletarier aller betroffenen Länder“ zu verstärkten Demonstrationen gegen den Krieg verpflichten. Zum Krieg kam es trotz allem.
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- Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de