Kalenderblatt

Gottfried Wilhelm Leibniz wird in Leipzig geboren

Am 21. Juni 1646 nach julianischem Kalender wurde in Leipzig der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz geboren.

Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts sowie einer der wichtigsten Vordenker der Aufklärung. Leibniz wurde nach dem damals in den protestantischen Territorien des Heiligen Römischen Reiches gültigen Julianischen Kalender am 21. Juni 1646 in Leipzig geboren und am 23. Juni in der Leipziger Nikolaikirche getauft.

Ab 1668, hatte sich der welfische Herzog Johann Friedrich bemüht, Leibniz als Bibliothekar an seine Residenzstadt Hannover zu berufen. Doch erst nach mehreren Absagen sagte Leibniz, mittlerweile in finanziellen Nöten, dem Herzog schließlich im Jahr 1676 zu. In Hannover wurde Leibniz rund zwei Jahre später auch zum Hofrat ernannt. 1698 bezog Leibniz das heute nach ihm benannte Leibnizhaus in Hannover. Hier ließ Leibniz bald darauf für Jahre seinen Schüler und Sekretär, den späteren Gelehrten Rafael Levi, ebenfalls wohnen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Leibnizhaus zerstört und 1983 an anderer Stelle mit rekonstruierter Fassade neu gebaut.

Einige seiner Forschungsergebnisse und Initiativen waren:

  • Beschreibung des Dualsystems
  • Entwicklung der Dezimalklassifikation
  • Pläne für ein Unterseeboot
  • Verbesserung der Technik von Türschlössern
  • Gerät zur Bestimmung der Windgeschwindigkeit
  • Rat an Ärzte zur regelmäßigen Fiebermessung
  • Gründung einer Witwen- und Waisenkasse
  • Beweis für das Unbewusste des Menschen
  • Infinitesimalrechnung (Integralrechnung und Differentialrechnung)
  • Matrizen und Determinanten
  • Erfindung der Staffelwalze für eine mechanische Rechenmaschine
  • Entwicklung der Endloskette zur Erzförderung im Bergbau
  • Als Freund, Fachkollege und Ermunterer der damaligen europäischen Schriftgelehrten und Verfasser sprachkundlich einflussreicher Schriften war er einer der wesentlichen Initiatoren zur Begründung der modernen Sprachwissenschaft, insbesondere der Indogermanistik.

Leibniz betrachtete die Wissenschaft als eine Einheit. Seine Erkenntnisse in der Integralrechnung, die Theorie der unendlichen Reihen, seine neuartige Geometrie, die Theorien der Kombinatorik, die Vorstellung über die Grundlagen der Mathematik und die Wahrscheinlichkeitsrechnung entwickelten sich in enger Verbindung mit seinen philosophischen Ansichten. Das gleiche trifft auf seine Erkenntnisse der Dynamik, auf die biologischen und geologischen Konzeptionen sowie auf die Forschungen im Bereich der praktischen Politik und der theoretischen Geschichtswissenschaft zu.

In Hannover erinnern zwei Denkmäler im öffentlichen Raum an Leibniz. Der Leibniztempel im Georgengarten wurde 1790 geweiht; es handelt sich um das erste einem Nichtadeligen gewidmete Bauwerk in Deutschland. Am Opernplatz befindet sich ein von Stefan Schwerdtfeger geschaffener bronzener Schattenriss von Leibniz’ Kopf, der am 27. November 2008 eingeweiht wurde. Die 2,5 m hohe Skulptur auf einem Granitsockel wurde von zehn Sponsoren für 110.000 Euro gestiftet. Eine Seite bildet das Leibniz-Zitat Unitas in multitudine (Einheit der Vielfalt) ab, die andere Seite zeigt das von Leibniz entwickelte binäre Zahlensystem.

Leibniz starb vereinsamt am 14. November 1716 im Alter von 70 Jahren in Hannover und wurde dort in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis beigesetzt.

Bildquellen:

  • Grabstein in der Neustädter Kirche: www.hannover-entdecken.de
  • Leibniz Denkmal: www.hannover-entdecken.de
  • Leibniz-Büste: www.hannover-entdecken.de
  • Leibniztempel: www.hannover-entdecken.de
  • Leibnizhaus: www.hannover-entdecken.de
  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de