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Explosion des kleinen Gasbehälter an der Glocksee

Neuer Gashochbehälter des städt. Gaswerks an der Glockssestraße. Ausgeführt von der Firma M.A.N. Foto Fuchs & Thöneböhn.

Neuer Gashochbehälter des städt. Gaswerks an der Glockssestraße. Ausgeführt von der Firma M.A.N. Foto Fuchs & Thöneböhn.

Die Explosion des kleinen Gasbehälter an der Glocksee am 24. Mai 1955 fordert ein Todesopfer und sechs Verletzte.

An besagtem 24. Mai 1956 gibt es in der Calenberger Neustadt plötzlich einen großen Knall. Bei Reinigungsarbeiten am kleineren Gasbehälter auf dem Gelände der Gasanstalt an der Glocksee hat sich ein Gasgemisch gebildet, das plötzlich zur Explosion kommt. Es gibt einen Toten und sechs Verletzte, noch im selben Jahr werden die Reste des explodierten Kessels abgerissen.

Der größere Gasometer daneben hat noch bis 1971 Bestand. Dann wird auch er abgerissen. Denn inzwischen reicht der Platz an der Glocksee für die notwendigen Erweiterungen und Modernisierungen des Gasbetriebes nicht mehr aus. Stattdessen entstehen dort neue Verwaltungsgebäude der hannoverschen Stadtwerke. Die verbliebenen alten Bauten beherbergen nun das UJZ, das „Unabhängige Jugendzentrum“ Glocksee, und die Betriebskantine der Stadtwerke Hannover AG.

Auch von diesen Gebäuden wurden Anfang des Jahres wieder Teile abgerissen um Platz für die neue Hauptverwaltung von enercity zu schaffen die 2023 vom Ihmezentrum an die Glocksee umsiedeln wird.

Geschichte der Gasanstalt

Schon im Jahr 1826 stellte Hannover als erste Stadt in Deutschland mit eigener Gasanstalt ihre Straßenbeleuchtung – vorerst wieder nur für die Hauptstraßen – auf Gaslaternen um. 1854 wird eine Hauptgasleitung über die Ihmebrücke am Schwarzen Bären nach Linden verlegt. Das Werk in der Glocksee beliefert bis 1912 Linden mit Gas. Danach versorgt das Zweigwerk des Unternehmens, das in den Jahren 1911/12 am Bauweg in Linden errichtet wurde, mit einem Gashochbehälter die Ortschaften westlich von Ihme und Leine (bis nach Gehrden). Diese zusätzliche Anlage war durch die enorme Industrialisierung Lindens mit einer entsprechenden Zunahme der dortigen Bevölkerung nötig geworden. Nach und nach wurden auch private Verbrauchsstellen an die Gasleitungen, die ja bereits in den Straßen vorhanden waren, angeschlossen.

Nachdem Werner von Siemens im Jahr 1866 das sogenannte „Elektrodynamische Prinzip“ erfunden hatte und dadurch die Elektrizitätsproduktion in großen Mengen möglich wurde, trat eine zweite leitungsgebundene Energie in Konkurrenz zum Leuchtgas: Der elektrische Strom. Es entbrannte ein Machtkampf um die Marktanteile an der Beleuchtung zwischen Gaslaterne und elektrischer Lampe.

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