Herrenhausen-Stöcken, Kalenderblatt, Linden-Limmer

Tod Heinrich Meisters

Nach dem Tod Heinrich Meisters am 05. April 1906 wird der Sozialdemokrat August Brey im Wahlkreis Hannover-Linden in den Reichstag gewählt. Meisters Beisetzung erfolgt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Stöckener Friedhof.

Der Sohn eines Berufsmusikers besuchte zunächst die Bürgerschule in Hildesheim und ging mit dem Tertiaabschluss ab. Anschließend machte er eine Lehre als Buchbinder und Papierverarbeiter. Allerdings arbeitete Meister von 1860 bis 1885 als Zigarrenmacher in einer Fabrik in Hannover. Dort stieg er bis zum Werkmeister auf. Anschließend war er bis zu seinem Tod selbstständiger Zigarrenfabrikant.

Im Jahr 1865 gehörte Meister zu den Mitbegründern des gewerkschaftlichen Allgemeinen Deutschen Zigarrenarbeiterverbandes. Von 1867 bis 1873 war er zweiter Vorsitzender der Organisation. Von 1882 bis 1905 war er Vorsitzender des zentralen Verbandsausschusses des freigewerkschaftlichen Tabakarbeiterverbandes.

Politisch war er 1867 der Gründer und Führungsfigur des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins in Hannover. Während des Sozialistengesetzes ab 1878 war er der führende sozialdemokratische Funktionär der SAP in der Provinz Hannover. In den Jahren 1887 und 1890 war Meister Mitglied der zentralen sozialdemokratischen Wahlkommission. Von 1891 bis 1906 war er der Vorsitzende der SPD Kontrollkommission.

In den Jahren 1877, 1878 und 1881 kandidierte Meister vergeblich um ein Reichstagsmandat. Im Jahr 1884 gelang es Meister auch wegen der Wahlempfehlung der Nationalliberalen sich in einer Stichwahl gegen den Geheimen Regierungsrat Dr. Brüel von der Welfenpartei erstmals den Reichstagssitz für Hannover zu gewinnen. Bis 1906 vertrat er den Wahlkreis Hannover 8 im Reichstag. Von 1884 bis 1906 gehörte er dem Fraktionsvorstand an und war zeitweise deren Kassierer.

Nach seinem Tod stiftete der sozialdemokratische Wahlverein Linden Meister ein Grabmal auf dem Stadtfriedhof Stöcken mit der Inschrift „Dem unermüdlichen Vorkämpfer für die Rechte des Proletariats.“

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de