Kalenderblatt, Ricklingen, Südstadt-Bult

Erster Spatenstich für den geplanten Maschsee

Am 21. März 1934 fand der erste Spatenstich für den geplanten Maschsee statt.

Im breiten Flusstal der Leine nahe Hannover einen See zu schaffen, wurde schon im späten 19. Jahrhundert erwogen. Dies bot sich an im Zusammenhang mit der notwendig gewordenen Eindeichung von Leine und Ihme, die nach der Schneeschmelze im Harz regelmäßig zu Frühjahrs-Überschwemmungen in der Stadt führten. Zudem ermöglichten die überfluteten Bereiche schon damals Freizeitnutzung: froren diese im Winter zu, wurde die Masch als Eisbahn genutzt.

Gegen die Anlage des Maschsee Hannover an dieser Stelle sprach die 1904 fertiggestellte und etwa 20 m hohe Bismarcksäule in der Mitte der zukünftigen Wasserfläche. An ihr fanden paramilitärische Aufmärsche und 1933 die Bücherverbrennung in Hannover statt. Die Säule wurde 1935 im Zuge der Bauarbeiten für den Maschsee vollständig abgebrochen.

Die „braune“ Geschichte des Maschsees im Film

In den 1930er Jahren zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise verfügte die Stadt Hannover nicht über ausreichende Finanzmittel zur Umsetzung des Maschseeprojektes. Für die NSDAP kam das Seeprojekt wie gerufen, um die Arbeitslosenzahlen zu reduzieren. Sie hatte es sich sprichwörtlich auf die Fahnen geschrieben und machte es bei Aufmärschen zum Thema ihrer Propaganda. Am 28. November 1933 stand es auf der Tagesordnung einer Stadtratssitzung. Am 21. März 1934 erfolgte in der Leinemasch der erste Spatenstich für den Maschsee.

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de