Corona

Statistisches Jahrbuch 2021 verdeutlicht Folgen der Pandemie

Sinkende Finanzeinnahmen der Stadt, massive wirtschaftliche Verwerfungen, aber auch deutlich weniger Diebstahlsdelikte und weniger Luftschadstoffe: Das dritte „Statistische Jahrbuch“, das die Statistikstelle der Landeshauptstadt Hannover jetzt veröffentlicht hat, blickt überwiegend auf das Jahr 2020 zurück, in dem die Corona-Pandemie das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben in Hannover stark beeinflusst hat.

Die diesjährige Aktualisierung hilft, für viele Themenbereiche die Auswirkungen der Krise einzuschätzen. Dabei sind die betrachteten Bereiche in unterschiedlicher Stärke von teils unmittelbaren Effekten aber auch von weniger zu erwartenden Folgen der Pandemie betroffen. Das Jahrbuch erscheint als Onlinepublikation und kann im Internet unter www.jahrbuch-hannover.de als PDF heruntergeladen werden.

Unter anderem sind folgende Auswirkungen zu beobachten:

  • Arbeitsmarkt: Durch die pandemiebedingten Betriebsschließungen stieg die Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt Hannover – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – im Jahr 2020 auf 9 Prozent an. Dies sind 1,2 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2019 (plus 3.885 Arbeitslose).
  • Wirtschaft: Durch Beeinträchtigungen des internationalen Handels und die zeitweise Schließung von Wirtschaftsbetrieben und Läden im Jahr 2020 hatte die Wirtschaft sowohl mit unmittelbaren als auch mit mittelbaren Folgen der Pandemie zu kämpfen. Besonders hart traf es auch in der Landeshauptstadt Hannover den Tourismussektor. Die Zahl der Beherbergungen brach drastisch ein. So wurde ein Rückgang der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr von 1.339.104 (minus 57,3 Prozent) verzeichnet.
  • Finanzen: Die Gewerbesteuereinahmen der Landeshauptstadt Hannover sind 2020 um rund 22 Prozent zurückgegangen. Auch die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer sind mit minus 23,5 Prozent im Vergleich zu 2019 stark rückläufig.
  • Verkehr: Der zivile Luftverkehr am Flughafen Langenhagen brach im Vergleich zum Jahr 2019 um 43,2 Prozent ein. Dies ist besonders auf das verringerte Passagieraufkommen zurückzuführen (minus 77 Prozent). Auch der öffentliche Nahverkehr verzeichnete unter anderem durch die erhöhte Nutzung des Homeoffice einen deutlichen Rückgang an Fahrgästen (61.748 Fahrgäste weniger). Der Schiffsgüterumschlag bei den hannoverschen Häfen hat sich um 23,3 Prozent verringert und lag in 2020 bei 361.401 Tonnen (minus 109.580 Tonnen).
  • Versorgung und Entsorgung: Das Hausmüllaufkommen in der Landeshauptstadt Hannover in 2020 ist auf 216.378 Tonnen (plus 7 Prozent) gestiegen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Arbeit im Homeoffice stark zugenommen hat.
    Klima und Umwelt: Das durch die Pandemie bedingte verringerte Verkehrsaufkommen spiegelt sich positiv in einer geringeren Konzentration von Luftschadstoffen in der Landeshauptstadt Hannover wider. Die gemessene Menge von Stickstoffoxiden und Feinstaub verringerte sich gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sich der Trend der Vorjahre fort.
  • Sicherheit und Ordnung: Durch verhängte Ausgangssperren und das verminderte Verkehrsaufkommen sind in der Landeshauptstadt Hannover weniger Rettungseinsätze in 2020 (minus 3.341) zu verzeichnen, nachdem diese in den davorliegenden fünf Jahren stetig gestiegen waren. Die Statistiker*innen verzeichneten deutlich weniger Diebstahlsdelikte (circa minus 50 Prozent), weil die Menschen mehr Zeit zu Hause verbracht haben.
  • Kultur, Freizeit und Sport: Aufgrund der Schließungen kultureller Einrichtungen wie Museen und Theater, aber auch der Herrenhäuser Gärten und Schwimmbäder, haben diese Bereiche die Auswirkungen der Pandemie mit stark verringerten Besucher*innenzahlen unmittelbar gespürt. So sank die Zahl der Gäste im Jahr 2020 in den städtischen Bädern insgesamt um 57,5 Prozent und in den Theatern der Landeshauptstadt Hannover sogar um 70,3 Prozent.

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  • Stadt Hannover: Stadt Hannover