Kalenderblatt

Wahl Leinerts zum Stadtoberhaupt

Am 13. November 1918 wird Robert Leinert zum Stadtoberhaupt (mit dem Titel Oberbürgermeister) gewählt. Der Gewerkschaftssekretär August Lohrberg und der Arbeitersekretär Christian
Schrader werden zu Senatoren.

Robert Leinert wurde als Sohn eines Töpfermeisters geboren. Er wuchs in einem Armenhaus auf und besuchte die Volksschule, bevor er nach einer Malerlehre als Geselle auf Wanderschaft nach Hannover gelangte, wo er von 1900 bis 1902 als Arbeitersekretär der SPD, von 1903 bis 1905 als Redakteur der dortigen sozialdemokratischen Tageszeitung Volkswille und schließlich von 1906 bis 1918 als Sekretär der SPD für die preußische Provinz Hannover tätig war.

Im Juni 1908 wurde Leinert zum ersten Mal in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis November 1918 angehörte. Während der Novemberrevolution war er Vorsitzender des hannoverschen Arbeiter- und Soldatenrats, den er auf die gemäßigte Politik der Mehrheitssozialdemokratie zu bringen verstand. Am 13. November 1918 wurde er von den Mitgliedern des Magistrats und den Bürgervorstehern einstimmig als Nachfolger des geflüchteten Stadtdirektors Heinrich Tramm zum Stadtoberhaupt mit dem Titel Oberbürgermeister gewählt; er war somit der erste sozialdemokratische Oberbürgermeister einer preußischen Großstadt überhaupt. In dieser Funktion wurde er von der bürgerlichen Bevölkerung der Stadt mit großem Misstrauen, ja Ablehnung bedacht.

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de