Politik

Immobilienmarktbericht 2008

Tendenz zeigt deutlich nach oben

Exzellente Noten für die Entwicklung des Gewerbeimmobilienmarkts in der Region Hannover: Hannovers Innenstadt gehört zu Deutschland Top-Einkaufsadressen, der Logistikmarkt boomt, es werden so viele Büroflächen umgesetzt wie nie zuvor. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht 2008 hervor, den die Region Hannover, die Landeshauptstadt Hannover, das renommierte Beratungsunternehmen BulwienGesa AG und weitere private Partner gemeinsam erarbeitet haben.

Demnach gehört der Wirtschaftsraum der niedersächsischen Landeshauptstadt auch 2008 zu den bedeutendsten Regionalstandorten der Immobilienbranche. Untersucht wurde der Gewerbeimmobilienmarkt in den Bereichen Büro, Einzelhandel, Logistik, Gesundheits- und Kulturwirtschaft sowie Forschung und Wissenschaft. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, stellt Dr. Georg Martensen, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, zufrieden fest. Region und BulwienGesa legen zum sechsten Mal den Report zur Immobilienmarkentwicklung vor.

Die wichtigsten Branchentrends:

  • Hannovers Innenstadt lockt immer mehr Besucher an. Mit etwa 15.500 Passanten pro Stunde ist die Bahnhofsstraße/Niki-de-Saint-Phalle-Promenade erstmals die höchstfrequentierte Einkaufsstraße der Republik. Die Folge: Die Spitzenmieten stiegen um 12 Prozent auf 180 Euro/qm. Durch die Eröffnung der Ernst-August-Galerie wird die Innenstadt als Einzelhandelsstandort weiter aufgewertet.
  • Büroimmobilien werden zunehmend begehrter. Mit einem Flächenumsatz von 136.000 qm wurde 2007 ein Rekordwert erreicht. Die Leerstandsquote sank von 5,6 auf 4,9 Prozent. Für 2008 kündigt sich ein weiterer Rekord an. Bereits im ersten Halbjahr betrug der Flächenumsatz rund 85.000 qm. Herausragend bei Neubauten sind Großprojekte der Versicherungswirtschaft.
  • Der Logistikmarkt boomt, der Standort Region Hannover gewinnt bundesweit an Bedeutung. Seit 2003 wurden über 3.300 neue Arbeitsplätze geschaffen. Im vergangenen Jahr betrug der Logistikflächenumsatz rund 333.000 qm. Dabei gewinnen Großvorhaben von Projektentwicklern an Bedeutung.
  • Die Gesundheits- und Kulturwirtschaft entwickelt sich stetig. Dank des geplanten 100-Mio-Euro-Neubaus des Klinikums Region Hannover am Standort Siloah wird sich das medizinische Angebot nachhaltig verbessern. Hervorzuheben ist auch der geplante Wiederaufbau des Schlosses Herrenhausen, der rund 20 Mio. Euro kostet und 2012 abgeschlossen sein soll.
  • Der Forschungs- und Wissenschaftsstandort wird kontinuierlich ausgebaut. Neben Laboratorium für Nano- und Quantenengineering der Leibniz Universität und der Tierklinik der Tierärztlichen Hochschule, die bereits gebaut werden, sind weitere Leuchtturmprojekte geplant: zum Beispiel das Zentrum für klinische Studien sowie das Forschungszentrum für Tierarzneien von Boehringer Ingelheim, für die jeweils 35 Mio. Euro veranschlagt sind.

Insgesamt setzt sich der positive Branchentrend der vergangenen Jahre fort. Trotz der internationalen Hypothekenkrise ist der Umsatz gewerblicher Immobilientransaktionen im Jahr 2007 auf den Rekordwert von 3,25 Mrd. Euro gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 33 Prozent. Auch für die Zukunft ist Andreas Schulten, Personalvorstand der BulwienGesa, optimistisch: „Vergleichsweise günstige Mieten und stabile Renditen machen den Immobilienstandort Hannover auch in Abschwungphasen attraktiv“, analysiert Schulten. „Deshalb wird die Stadt in den nächsten Jahren verstärkt ins Blickfeld von Investoren rücken.“

Dazu soll auch die Ernst-August-Galerie beitragen, die am 15. Oktober eröffnet wird. „Es entstehen etwa 150 Fachgeschäfte in exponierter Lage. So wird die Innenstadt endgültig zu einer der Top-Einkaufsadressen in Deutschland“, sagt Hans Mönninghoff, Wirtschaftsdezernent der Stadt Hannover. Schon jetzt zählen die benachbarte Bahnhofsstraße/Niki-de-Saint-Phalle-Promenade und die nahe gelegene Georgstraße zu den zehn bestbesuchten Einkaufsmeilen der Republik. Einen Einbruch bei den Mietpreisen befürchtet Mönnighoff nicht: „Trotz 30.000 qm zusätzlicher Verkaufsfläche in der Ernst-August-Galerie erwarten wir, dass die Einzelhandelsmieten in der Innenstadt stabil bleiben.“

Auf Wachstumskurs befindet sich der Büroimmobilienmarkt, dem auch in den nächsten Jahren gute Aussichten bescheinigt werden. Mehr als 40 Prozent der Erwerbstätigen in der Region Hannover hatten im Jahr 2007 einen Büroarbeitsplatz, zwei Jahre zuvor waren es noch 38 Prozent. Bis 2011 wird ein Zuwachs um weitere fünf Prozentpunkte erwartet. „2007 wurde mit 136.000 qm ein Rekordumsatz erzielt – 32 Prozent mehr als im Vorjahr“, berichtet Dr. Georg Martensen, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover. „Für 2008 gehen wir davon aus, dass die 140.000er-Marke geknackt wird. Allein im ersten Halbjahr betrug der Umsatz 85.000 qm.“ Angesichts dieser Zahlen erwarten Fachleute einen Rückgang der Leerstandsquote auf 4,4 Prozent. Schon 2007 war sie von 5,6 auf 4,9 Prozent gesunken und lag damit deutlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer Regionalstandorte (9 Prozent).

Insgesamt umfasst der Büromarkt Hannover eine Mietfläche von etwa 3,7 Mio. qm. Das Bauvolumen hat sich von 2007 auf 2008 um 11 Prozent auf 99.000 qm gesteigert. Allein 90.000 qm davon entfallen auf Neubauten. Vor allem die Versicherungswirtschaft ist in diesem Bereich aktiv. Größtes geplantes Projekt für die nahe Zukunft ist die 53.000 qm große Zentrale der HDI Gerling Versicherung in Lahe, die bis 2011 fertig gestellt werden soll.

Dank der zentralen Lage gewinnt die Region Hannover auch als Logistikzentrum zunehmend Bedeutung. Seit 2003 entstanden durch Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen mehr als 3.300 neue Arbeitsplätze, allein 2007 belief sich der Flächenumsatz auf rund 333.000 qm. Aktuell stehen noch mehr als 400 ha Fläche in der Region Hannover zur Verfügung, die für die Logistikentwicklung genutzt werden könnten. „Durch die Autobahnen 2 und 7 verfügt die Stadt über eine hervorragende Verkehrsanbindung. Innerhalb von neun Stunden sind ein Viertel der EU-Bevölkerung und damit etwa 90 Millionen Menschen erreichbar“, sagt Wirtschaftsdezernent Dr. Martensen, „Durch den Hannover Airport besteht zudem Anschluss an das weltweite Luftverkehrsnetz. Weitere logistische Knotenpunkte sind der Rangierbahnhof in Seelze und die Umschlaganlage am Nordhafen.“ Aktuell größtes Projekt ist der im Sommer eröffnete bauwo Terminal im Airport Business Park in Langenhagen. Auf 55.000 qm Hallenfläche sind Großlogistiker wie Fiege und DHL untergebracht. 

Der detaillierte Bericht, der in deutscher und englischer Version erscheint, kann im Unternehmerbüro der Region Hannover unter der Telefonnummer 0800 6160 616 angefordert werden oder von der nachstehenden Internetseite heruntergeladen werden.

PM: Region Hannover