Bildung, Freizeit

Programm der Gedenkstätte Ahlem im Oktober

Jennifer Teege (Foto: Thorsten Wulff)

Jennifer Teege (Foto: Thorsten Wulff)

Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen

Lesung mit Jennifer Teege

Termin:         Sonntag, 9. Oktober, 15 Uhr
Ort:                 Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover
Eintritt:          frei

Es ist ein Schock, der ihr ganzes Selbstverständnis erschüttert: Mit 38 Jahren erfährt Jennifer Teege – durch einen Zufall – wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth. Millionen Menschen kennen Göths Geschichte. In Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ ist der brutale KZ-Kommandant der Saufkumpan und Gegenspieler des Judenretters Oskar Schindler. Göth war verantwortlich für den Tod tausender Menschen und wurde 1946 gehängt. Seine Lebensgefährtin Ruth Irene, Jennifer Teeges geliebte Großmutter, beging 1983 Selbstmord. Jennifer Teege – die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers – wuchs bei Adoptiveltern auf und studierte in Israel. Konfrontiert mit ihrem Familiengeheimnis, findet Jennifer Teege keine Ruhe mehr: Wie kann sie ihren jüdischen Freunden noch unter die Augen treten? Und was soll sie ihren eigenen Kindern erzählen? Wie geht man mit solch einem Familiengeheimnis um? Jennifer Teege hat darüber das Buch „Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen“ geschrieben. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchierte sie ihre Familiengeschichte, suchte die Orte der Vergangenheit noch einmal auf, reiste nach Polen und Israel, traf sich nach vielen Jahren mit ihrer Mutter wieder – bis Schritt für Schritt aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung wurde.

Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion

Vortrag von Prof. Johannes Hürter

 Termin:         Donnerstag, 20. Oktober, 19 Uhr
Ort:                 Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover
Eintritt:          frei

Der nationalsozialistische Rassenwahn und Expansionsdrang führten nicht nur zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust, sondern auch zur Unterdrückung, Ausbeutung und teilweisen Ermordung der nichtjüdischen Bevölkerung im deutsch besetzten Europa. Besonders schlimm traf es die Menschen in den von der Wehrmacht eroberten sowjetischen Gebieten. In seinem Vortrag gibt Prof. Johannes Hürter einen Überblick über die verheerende deutsche Herrschaft im „Ostraum“, über ihre ideologischen Grundlagen, besatzungspolitischen Vorläufer, alltäglichen Praktiken und weitreichenden Wirkungen.

 

Bildquellen:

  • Jennifer Teege (Foto: Thorsten Wulff): Gedenkstätte Ahlem - Foto: Thorsten Wulff