Wirtschaft

Flughafen Hannover wächst 2015 erneut

Rund 5,5 Millionen Passagiere nutzten im Jahr 2015 den Flughafen Hannover. Dies entspricht einem Plus von rund 200.000 Fluggästen im Vergleich zum Vorjahr.

Die deutschen Flughäfen zeigen im Jahr 2015 eine erneute Wachstumsstärke. Zusammen boten sie rund 216 Millionen Passagieren ihren Dienst an. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Anzahl der Reisenden um vier Prozent, so Markus Engemann von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV).

Der Flughafen Hannover gehört zu den zehn wichtigsten Flughäfen Deutschlands. Gemessen an dem Passagieraufkommen befindet er sich auf Platz neun vor Nürnberg und hinter Berlin-Schönefeld, Köln-Bonn, Stuttgart, Hamburg und Berlin-Tegel. Die drei Spitzenpositionen belegen Frankfurt, München und Düsseldorf.

Flüge in die ganze Welt ab Hannover

Das Wachstum des Flughafens Hannover lässt sich mit der großen Angebotsvielfalt erklären. Zahlreiche Destinationen stehen zur Verfügung. Darunter das bei den Deutschen beliebte Mallorca, die Kanarischen Inseln oder weit entfernte Ziele wie Kuba oder Rajasthan.

Nicht nur die Anzahl der Reiseziele ist vielfältig, Hannover punktet mit einer leichten Erreichbarkeit. Reisende erreichen den Flughafen über die Autobahnen A7 sowie A2. Die Verbindung wird über die Flughafenzubringer A352 sowie die Abfahrt Langenhagen A2 bis zu den Parkplätzen und Terminals ermöglicht. Wer die Anreise per Bahn bevorzugt, kann die jede halbe Stunde abfahrende S-Bahnlinie S5 nutzen. Eine Alternative zur Bahn ist der Linienbus 470.

Virtueller Rundgang für Reisende

Hannover Airport ist der einzige deutsche Flughafen, der eine eigene Virtual-Reality-App besitzt. Über diese 360-Grad-Animation können Reisende einen Rundgang durch den Flughafen machen, bevor sie ihn erreichen. Dazu benötigen sie ein Smartphone, auf dem stereoskopische Bilder abgespielt werden.

Mithilfe der App können Reisende den Flughafen vor ihrer Anreise erkunden. Auf diese Weise fällt ihnen die spätere Orientierung leichter.

Zahlreiche Verspätungen im Winter

Der Winter 2015/16 zeigte sich von seiner milden Seite. Dennoch sorgten Frost und Schnee für zahlreiche Verspätungen im Januar. Sowohl Ankünfte als auch Abflüge waren an einem Donnerstag betroffen. In der Luftfahrt zählen Verzögerungen von 15 Minuten als unpünktlich. Diese Zeit wurde mit Verspätungen von bis zu einer Stunde weit überschritten.

Das größte Problem für den Flughafenbetreiber ist die Enteisung der Jets. Betroffen sind in der Regel Flüge, die frühmorgens oder am späten Abend starten. Bei ungünstiger Wetterlage dauert die Enteisung länger, wodurch Flüge verzögert werden.

Ausblick auf das Jahr 2016 und in die Zukunft

Laut dem ADV wird für das Jahr 2016 ein deutschlandweites Passagierwachstum von mindestens drei Prozent erwartet. Den Flughafen Hannover könnten in diesem Jahr insgesamt rund 5,67 Millionen Menschen nutzen.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wagt mit seinem Ende 2015 veröffentlichten Luftverkehrsbericht einen Blick in die Zukunft. Demnach soll das Passagieraufkommen bis 2030 um mehrere Millionen steigen. Gleichzeitig wird die Anzahl der Abflüge aller Voraussicht nach nicht um ein Vielfaches steigen. Der Grund sei der Trend zu größeren Fliegern.

Um mit diesem Trend mithalten zu können, werden kleinere Flughäfen wie der in Hannover große Investitionen tätigen müssen, damit die großen Flugzeuge dort landen und abheben können. Die ersten Investitionen tätigt der Flughafen Hannover bereits in diesem Jahr.

Investitionen am Airport Hannover

Ende Februar wird der Flughafen Hannover einer Pressemitteilung zufolge seine Außenflächen für einen zweistelligen Millionenbetrag sanieren. Weiterhin sollen im Laufe des Jahres die beiden Terminals B und C aufbereitet werden.

Für den Flughafen Hannover spielen nicht nur die Passagierzahlen eine Rolle. Wie das Jahr 2015 zeigt, ist der Frachtbereich von großer Wichtigkeit. Das Aufkommen stieg um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Um die Passagierzahlen anzukurbeln, erwartet Flughafenchef Raoul Hille im Laufe des Jahres einen neuen Low-Cost-Carrier.

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