Freizeit

Vortrag und Gespräch: Die Feuertaufe des soldatischen Mannes

Mit dem Thema "Die Feuertaufe des soldatischen Mannes – Ernst Jünger und der Erste Weltkrieg" setzt sich der Soziologe Prof. Dr. Rolf Pohl, am Mittwoch (10. Dezember), um 18.30 Uhr, in einem Vortrag mit Gespräch in der VHS Hannover auseinander. Moderiert wird die Veranstaltung von Arzu Altug von der VHS Hannover. Der Eintritt ist frei.

Aus sozialpsychologischer Perspektive stellen Militär und Krieg "eine Illusions-Maschine spezifischer Art" dar, "die im Wesentlichen das Konstrukt der Männlichkeit produziert“ (M. Erdheim). Vor diesem Hintergrund lautet die trübe Botschaft einer hypermännlichen Kriegsverherrlichung, wie sie etwa von Ernst Jünger mit verklärendem Pathos vorgetragen wird: Männlichkeit ist der Kern jeder Kultur, der Kern der Männlichkeit aber ist der Soldat, der Krieger und daher gelten Krieg und Militär als jene Orte, wo ein Mann noch ein Mann sein kann und darf und wo er die Gelegenheit erhält, seine beschädigte Männlichkeit "noch viel heißer und toller" als vor einer "ersehnten Liebesnacht" zu reparieren. Bei der "Feuertaufe" geht es um eine mannmännliche Reinkarnation: um die Erzeugung eines überlegenen Geschlechts, einer neuen Rasse ohne die Beteiligung von Frauen. "Wir sahen, dass es noch Männer gibt, die auf kriegerische Weise zu zeugen verstehen." (E. Jünger).

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe "100 Jahre Erster Weltkrieg – historische, soziologische und sozialpsychologische Perspektiven". Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie, dem Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover und der Volkshochschule Hannover statt.

Veranstaltungsort ist die Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover, Theodor-Lessing-Saal. Der Zugang ist barrierefrei.

Pressemitteilung: Stadt Hannover